70 Jahre alt, aber noch kein bißchen müde

SV Kirchberg feierte sein Vereinsjubiläum



Kirchberg, 18.06.2019. Am vergangenen Wochenende haben die Mitglieder des SV Kirchberg sich und ihren Verein gefeiert, denn der größte Sportverein der Gemeinde mit 702 Mitgliedern besteht seit 70 Jahren. Das Jubiläumsfest begann am Freitag mit einem großen Festakt, bei dem ganze 168 Mitglieder geehrt wurden. Darunter 42 Mitglieder für 25- bis 29- jährige Mitgliedschaft; 42 für 30-39-Jährige, 54 für 40-49-Jährige, 20 für 50-59-Jährige und neun für mehr als 60-jährige Vereinstreue. Ein Gründungsmitglied gibt es seit 2013 nicht mehr beim SV. „Bis zum letzten Gründungsfest im Jahre 2009 können wir auf 10 sehr ereignisreiche Jahre, viele sportlichen Erfolge und wirtschaftliche Weiterentwicklung zurückblicken”, so Vorsitzender Roland Weinmann. Man habe sich dazu entschieden, im Rahmen eines Ehrenabends am Freitag den Mitgliedern zu danken, die über 25 Jahre Mitglied beim Sportverein sind. Es sei dem Vorsitzenden eine ganz besondere Freude, zu diesem Anlaß über 160 Ehrungen durchzuführen und viele Ehrengäste begrüßen zu dürfen. Alle geladenen Gäste seien heute Ehrengast, erzählt Weinmann. Da das vereinseigene Sportheim zu klein sei für diese Anzahl an Personen, nutze man die Möglichkeit der vereinseigenen Stockhalle am Sportgelände aus. „Ich bin sehr stolz, den größten Verein in der Gemeinde mit mittlerweile über 700 Mitgliedern führen zu dürfen und bedanke mich ganz herzlich bei unserem tollen Team der Vorstandschaft und allen Führungskräften, die zum Wohle des Vereins viele ehrenamtliche Tätigkeiten ausüben”, so Weinmann. „Die enorme Anerkennung aus verschiedenen Gesellschaftsbereichen und der Politik, die hervorragende Entwicklung unserer jungen Sportlerinnen und Sportler und nicht zuletzt der wirtschaftliche Erfolg motivieren uns alle, viel Freizeit für den SVK aufzuwenden. Nur wer ehrenamtlich tätig ist, kann diese Anerkennung spüren, ich kann es jedem nur empfehlen”, drückt Weinmann aus. Kirchbergs Bürgermeister Alois Wenig gratulierte als Schirmherr und Vereinsmitglied zum Jubiläumsfest und dankte den Führungskräften und Vereinsfunktionären, die den Verein über Jahre und Jahrzehnte zu einer großen Tragweite verholfen haben: „Der SV Kirchberg präsentiert sich heute als sehr modern und zukunftsorientiert. Sport ist Lebensfreude, ein wichtiger Wertfaktor als Ausgleich am immer hektischer werdenden Alltagsleben.” 70 Jahre SV Kirchberg bedeute auch 70 Jahre Geschichte in Kirchberg, so das Gemeindeoberhaupt. Ein breit gefächertes Sportangebot brauche auch eine dementsprechende Infrastruktur, meint Wenig: „Auch hierbei haben stets verantwortliche Vereins- und Vorstandsmitglieder mit den Sparten mutige Weichen in die Zukunft gestellt”. Immer dort wo ein starker Zusammenhalt auf die Linie gebracht werde, dort seien und werden zwei Erfolge sichtbar: „Der SV Kirchberg hat viele Glanzlichter gesetzt, - Siege gefeiert, - Niederlagen weggesteckt und eine große Kameradschaft entwickelt. Und der Verein bietet zahlreichen Jugendlichen ein sportliches Zuhause”. Worte des Lobes gibt es vom Gemeindeoberhaupt, der betont, daß der SV genau für diese Leistungen mit der „Silbernen Raute” des Bayerischen Fußballverbandes ausgezeichnet wurde. Nach einem gemeinsamen Abendeßen, das der SV Kirchberg sponserte, sprachen die Ehrengäste ihre Grußworte aus. Grußworte des Landkreises überbrachte Landrätin Rita Röhrl: „Es ist ein großartiges Jubiläum für diesen Verein” so Röhrl, die selber mehrere Jahre ehrenamtlich bei einem Sportverein, der SG Teisnach tätig war. „Bei einem Sportverein ist es natürlich immer auch der sportliche Erfolg, den man anstrebt” heißt es von Röhrl, die betont, daß dieses Jubiläum nicht nur sportlich gesehen ein Erfolg sei, sondern auch ein großer gemeinschaftlicher und gesellschaftlicher Erfolg. Für diese ehrenamtliche Leistung aller im Verein Beteiligten zollte Röhrl großen Respekt. Harald Haase trat in Doppelfunktion vor das Rednerpult: Als stellvertretender BLSV-Kreisvorsitzender und als Bezirksvorsitzender des Bayerischen Fußball-Verbandes. „Was im Jahre 1949 mit der Fußballbegeisterung von wenigen jungen Männern seinen Anfang nahm, läßt sie heute auf ein ereignis- und facettenreiches Vereinsleben zurückblicken, das über alle Höhen und Tiefen gesellschaftlicher Bedingungen hinweg vielen Menschen Kultur- und Lebensraum geliefert hat”, berichtet Haase. Nach einem bemerkenswerten Aufschwung der letzten Jahre mußte man zwar sportlich in den saueren Apfel des Abstiegs beißen, aber „dies mußte auch die SG Teisnach/Gotteszell”, wie Haase in Richtung Röhrl scherzt. Durch die gestiegenen Ambitionen der letzten Jahre werde in Kirchberg auch vorgelebt, daß jenseits der Summen, die insbesondere im Fußball immer wieder eine Rolle spielen, engagierte Vereinsarbeit vor allem die Möglichkeit bietet, Gemeinschaftsleben und Gemeinschaftsentwicklung mitzugestalten. „Bei dieser verantwortungsvollen gesellschaftlichen Aufgabe kann kein Amateurverein ohne seine ehrenamtlichen Helfer bestehen. Sie sind es, die im Wesentlichen die soziale Kompetenz des Fußballs verkörpern und für ein intaktes Vereinsleben sorgen” so Haase. Er lobt die hervorragende und zuverläßige Arbeit im Verein: „Ihr seid nicht nur für den Fußballverband ein treuer Partner, sondern auch für die Gemeinde und Mitbürger ein fester Anker in eurer Heimatgemeinde”. Auch die Jugendarbeit des SV hob Haase lobend hervor: Mit der Betreuung und Förderung von vielen Kindern und Jugendlichen zeige der Verein ein herausragendes Engagement. Im Anschluß überreichte Haase zwei Urkunden vom BLSV und BFV an SV-Vorsitzenden Weinmann. Im Anschluß fanden die 168 Mitgliederehrungen statt. Gemütlich ließ man den ersten Festabend ausklingen. Am Festsamstag kam Fußballnostalgie auf: Erinnerungen an die glanzvolle Bezirksligazeit zogen ins das Kirchberger Stadion ein, als Legendenspiel betitelt, stellten Walter Pauli mit Hans Schaller eine Mannschaft aus ehemaligen Akteuren der Bezirksliga auf. Sie traten gegen eine Landkreisauswahl von Viktor Stern an. Spieler und Trainer, die für einige denkwürdige Partien und so manchen Titel in der Vereinsgeschichte des SV gesorgt haben, betraten gegen 16 Uhr den Rasen vor rund 150 Zuschauern. Geleitet wurde die Partie von Schiedsrichter-Urgestein Florian Stiglbauer mit seinen beiden Aßistenten. Am Ende hatte die Elf des SV die Nase vorn und gewann mit 4:2. Direkt im Anschluß, am Samstagabend, gab es dann einen Anschlag auf die Ohren: Es wurde rockig und fetzig. Die Gruppe „Gentle” aus Bad-Kötzting ist bekannt für Coversongs u.a. von den Rolling Stones, Status Quo, Johnny Cash. „Back to the 70iger”, hieß es in Kirchberg. Die Band, die seit 10 Jahren in derselben Besetzung auftritt, hat sich überregional einen Top Namen erspielt. Rund 400 zahlende Gäste zählte man am Abend in der Stockhalle des SV. Den Ausklang des dreitägigen Festwochenendes sollte am Sonntag der 1. GTS Garagentore Maier Cup unter dem Motto „Jugend alkoholfrei” bilden, wo sich stolze 180 Kinder und Jugendliche angemeldet hatten, letztlich mußte das Turnier wegen der starken Regenfälle in der Nacht und am Sonntagvormittag verschoben werden. Torschützenkönig, Torwandkönig und Dribbelkönig werden nun Anfang August ausgespielt.